
Ich bin gerade mit meinem Studium (Nebenberuflich) fertig geworden und bin so schwer wie noch nie in meinem Leben. Klar kann man sagen das ist keine Entschuldigung. Aber ich war von morgens 8:00 bis abends 22 Uhr unterwegs und danach musste ich für das Studium noch Sachen nach-/vorbereiten. Für Sport, Freunde und gesunde Ernährung war für mich keine Zeit. Es gibt sicher Wesen, die trotzdem die Disziplin haben mögen, ich als Mensch hatte sie aber nicht.
Nach meinem Studium wog ich also mit einer Körpergröße von 1,89m, 128kg. Nach Angaben der BMI-Klassifizierung, der Weltgesundheitsorganisation (WHO), falle ich damit in die Klasse „Adipositas Grad II“. Menschen, die in diese Klasse fallen, gelten als Fettleibigkeit und leiden an krankhaften Auswirkungen. Tatsächlich machten sich bei mir immer heftigere Schlafprobleme bemerkbar. Atemaussetzer (das Schlafapnoe-Syndrom) war eine der Folgen. Auch sportlich bin ich extrem zurück gefallen. Konnte ich vor meinem Studium in der Kreisliga auf Anhieb noch den sechsten Platz im Triathlon erreichen. War mein erstes Wettkampfergebnis nach dem Studium ein Schock. Der letzte Platz! Meine Motivation, war weg.
Klar habe ich mich durch mein Studium Beruflich weiter entwickelt, aber kurz darauf traf mich der nächste Schock. Das Auto von meinem Kumpel und bestem Sport Buddy Felix wurde von einem LKW angefahren. Er liegt im Koma, ob er es schaffen wird weiß keiner. Die Ärzte hatten zumindest die Hoffnung aufgegeben. Schlechte Gehirnmessungen und der Anblick meines Hilflosen Kumpels haben mich gelinde gesagt umgehauen. Hätte ich mit einem Psychiater in der Zeit gesprochen hätte er mir sicher Depressionen bescheinigt. Gott seih dank ist Felix aber wieder erwacht, er ist leider ein sehr starker Pflegefall und sowohl körperlich als auch geistig sicher nicht Gesund. Aber er kämpf sich dank seiner Familie wieder zurück ins Leben. Die Tatsache, dass ich durch meine Arbeit nun weiter weg wohne und es mir nicht mehr leisten kann, wie früher jede Woche etwas mit ihm zu machen. Geben mir ein mieses Gefühl. Ich kann ihn nicht wirklich helfen, dass hat auch meiner Psyche leider nicht wirklich weiter geholfen. Irgendwie ist er wieder da, aber irgendwie auch nicht. Eine große Stütze waren in der Zeit meine Freundin, Familie und Freunde.
Trotzdem keimt in mir die erste Motivation wieder auf, wenn Felix sich zurück kämpfen kann, dann kann ich das auch und außerdem was würde er sagen, wenn er realisiert, dass ich mich habe so gehen lassen, obwohl ich alle Möglichkeiten hatte. Mein Gott er wäre wohl Unterwäsche Model geworden! 😀 Die Tatsache das ich bis jetzt 4 Wochen gebraucht habe diesen Artikel zu schreiben, zeigt wie Emotional ich immer noch bei dieser Sache reagiere. Das ist auch mit ein Grund, warum ich hier im Blog so still war. Darum geht es hier aber nicht, durch Titel dieses Artikels könnte man jetzt meinen, dass ich durch die ganzen Themen total abgenommen habe. Bei mir ist es aber anders.
Ich als Unterwäsche Model (Abbildung weicht eventuell von mir ab)
Der Weckruf
Frust wird bei mir in Bürger, Pizza und Co. gesteckt, essen macht mich halt glücklich. Zugenommen habe ich zwar nicht. Aber mein Topgewicht von 128kg ist nur sehr viel schleppender nach unten gegangen. Das Ergebnis waren nach 3 späteren Jahren -5 kg (btw immer noch Adipositas Grad II ).
Meine neues Leidenschaft, dass Bloggen über die Cosplay Community war in dieser Zeit übrigens auch geboren. Beim Cosplay geht es darum, einen Charakter optisch (teilweise auch im Verhalten) aus Film, Comic, Videospiel und Co. möglichst genau nach zu machen. Begeistert davon habe ich selber auch angefangen zu cosplayen, was mir aber nicht sehr viel Spass bereitet hat, mit diesem Körper…

Mir geht es Körperlich, nach dieser Zeit leider nicht besser. Einmal ein Sekundenschlaf beim Autofahren, regelmäßiges zwanghaftes einschlafen auf dem Sofa und Co. waren die Folgen. Ich war im Krankenhaus und muss von nun an jede Nacht ein Beatmungsgerät tragen. Definitiv nicht mehr Lustig! Auch hat mich der Arzt, nach der Blutuntersuchung darauf aufmerksam gemacht, dass wenn ich mich weiter so ernähre, ich im Alter Gicht bekommen werden. Zu Gicht ist zu sagen, dass dabei plötzlich starke Schmerzen in einem Gelenk und heftige Schmerzen bei Berührung entstehen. Auf der Suche nach einer Möglichkeit dauerhaft Gewicht zu verlieren habe ich Youtube Videos angeschaut, Podcast gehört und die Person im Fitnesstudio angequatscht, die mir am besten trainiert schien. Keiner dieser Pumper, einfach jemand der einen schönen definierten Körper hat. Er sagte mir:
„Um einen trainierten Körper zu bekommen braucht man nicht viel Training. 80% erreicht man durch eine gute Ernährung.“ Ich weiß leider nicht wer er war. Aber die Worte sind mir bis heute im Gedächtnis geblieben, danke dafür!
Zuhause stimmte meine Ernährung dachte ich mir, hier ernähre ich mich vegetarisch, weil es meine Freundin auch machte. Ich fande es seit Anfang an quatsch für mich ein extra Schnitzel, einen extra Burger oder eine extra Bolognese-Sose zu machen. Aber auf der Arbeit standen regelmäßig Spareribs, Bürger, Pizza, Pommes und Currywurst auf dem Essensplan. Würde man Menschen in Fleisch- und Pflanzenfresser einteilen. Würde ich wohl als T-Rex gelten.
Was lag also näher als meine Ernährung überall vegetarisch umzustellen, nach meiner Suche nach möglichen Mangel-Erscheinungen bei einer reinen vegetarischen Ernährung bin ich dabei glücklicherweise auf Attila Hildmann und seiner 30-Tage-Challenge gestoßen. In der es darum geht sich 30 Tage lang Vegan zu ernähren. Einige haben 3 – 10 kg in dieser Zeit abgenommen, dass hörte sich vielversprechend an und ganz im ernst. Vielleicht entsteht bei mir in 30 Tagen, der oft bei Veganern angeprangerte Vitamin B12 Mangel, aber jede Nacht ein Atemgerät zu tragen, die Aussicht auf Gicht sind wohl schlimmer. Welcher übergewichtige kann von sich behaupten eine ausgewogene Ernährung mit allen Vitaminen und Co zu haben? Ich vermute mal weniger als 1 Prozent. Ich habe mir also das Buch Vegan for Fit (Amazon Link) von Herrn Hildesmann gekauft und es tatsächlich innerhalb von einem Abend verschlungen.
Keine Sorgen Vegane Ernährung bedeutet nicht, dass man sich von Büchern ernähren muss :D. Aber für einen Serien und Filmjunkie wie mir, der so gut wie nie liest und sich maximal ein Hörbuch anhört, heißt das wirklich was. Ich habe also meiner Freundin von dem Buch erzählt und das ich das gerne 30 Tage ausprobieren will. Meine Käse und Ei liebende Partnerin war sichtlich geschockt. Das Typische, was soll ich den dann noch essen stand im Raum. Hier gab es im Buch aber viele Rezepte, weswegen wir sofort verschiedene Sachen zum essen besorgen konnten. Im Buch wird übrigens auch die Ernährung beim Biomarkt empfohlen, da dieser aber nicht auf unserem Heimweg liegt und er außerdem bei einigen Dingen extrem teuer ist. Haben wir sämtliche anderen Supermarkte in der Umgebung nach Veganen Sachen abgesucht.
vegane Lebensmittel in Supermärkten
Gute Erfahrungen haben wir bei Edeka, Rewe, Aldi, Kaufland und DM gemacht. Hierbei ist aber zu sagen, dass das vegane Sortiment (außer vielleicht bei DM) von Supermark zu Supermarkt krass abweichen kann. Ein Blick im zweiten Rewe oder Edeka, um die Ecke lohnt sich also immer! Auch haben wir bei einem Rewe nach veganen Lebensmitteln nachgefragt und keine 2 Wochen später wurde dort ein Kühlregel mit veganen Lebensmitteln aufgestellt. Wir wissen nicht, ob wir dafür der Grund waren. Aber nach Gesprächen mit gleichgesinnten, haben diese von ähnlichen Erfahrungen berichten.
Fazit nach 30 Tagen
Fazit nach 30 Tagen waren -5kg weniger in 30 Tagen. Klar war ich etwas enttäuscht, dass es nicht die 10 kg wie bei anderen waren. Aber ich war trotzdem zufrieden und was soll ich sagen? Ich ernähre mich nun seit über einem halben Jahr vegan und werde dabei bleiben. Endlich habe ich das gefunden was für mich funktioniert. Keine Diät, sondern eine dauerhafte Ernährungsumstellung, was übrigens in meinen Augen die einzige realistische Möglichkeit ist dauerhaft abzunehmen. Vorher/Nacher-Bilder von mir und meinem Körper wird es hier auf der Webseite aber erst geben, wenn mich das Ergebnis selber überzeugt hat.
Aktuell suche deswegen nach einer neuen sportlichen Herausforderung, die mir Spass macht. Bis dahin werde ich hier sicher über diverse sportliche Erfahrungen und meinem neuen veganen Lifestyle sprechen. Eines kann ich euch aber schon jetzt sagen, sich Vegan zu ernähren mag für Umwelt, Tier und Co. sicher gut sein. Es ist aber auch für dich und deinen Körper gut.
Also probiere es doch einfach mal 30 Tage aus und das nicht irgendwann. Starte jetzt!
(Vegan for Fit von Herrn Hildesmann)
Ein Gedanke zu „ohne Diät abnehmen“